Die unterschiedlichen Ernährungsmodelle für Kleinkinder

Unterschiedliche Ernährungsmodelle für Kleinkinder

Es begegnet und begleitet uns im Alltag schier überall – das Essen. Dabei stechen zwei Ernährungsmodelle für Kleinkinder besonders heraus. das wären zum einen optimiX und zum anderen die aid-Ernährungspyramide.

Neben der Baby Erstausstattung solltest du dir also auch von Anfang an bereits Gedanken zur Ernährung deines Lieblings machen. Sie ist nicht nur für die bedarfsgerechte Entwicklung entscheidend, sondern vielmehr die Grundlage für den späteren Umgang mit Lebensmitteln.

Die Ernährungsmodelle – welches ist das richtige für mich?

Wie bei so vielen Dingen im Leben kann man hier keine konkrete Antwort geben. Warum? Die Säuglings- u. Kleinkinderernährung hat zwei wichtige Faktoren. Der erste Faktor ist die bedarfsgerechte Ernährung für den jeweiligen Lebensabschnitt, der zweite Faktor Liegt an der Ernährung der Eltern selbst. Wichtig ist es hier also erst einmal die eigenen Gegebenheiten und Prioritäten zu erkennen diese möglicherweise auch infrage zu stellen. Ist meine Ernährungsweise auch die richtige für mein Baby oder Kleinkind?

Als Ernährungsberater für Säuglinge und Kleinkinder in Augsburg möchte ich dir in diesem Artikel einmal die beiden verbreitetsten Ernährungsmodelle vorstellen. Im Gegensatz dazu gibt es beispielsweise auch noch die relativ neue BLW-Methode (Baby led weaning) die frei von Breien ist, dafür vielen Eltern Sorge vor dem Verschlucken bereitet.

Ich möchte jedoch gleich von Anfang an betonen, dass ich in diesem Artikel nicht speziell auf Vegetarismus oder Veganismus eingehen werde.

Die Qual der Wahl

Einmal abgesehen davon, dass es unzählige Produkte in den Regalen der Händler zum Kaufen gibt, ist die natürliche Lebensmittelauswahl bereits derartig breit gefächert, dass man hier als Laie leicht den Überblick verlieren kann.

Grob kann man die einzelnen Bereiche für die bedarfsgerechte Ernährung im Alltag wie folgt unterteilen:

  • Getränke
  • Gemüse, Salat, Obst und Hülsenfrüchte
  • Nüsse und Samen
  • Getreide und Getreideerzeugnisse sowie Beilagen
  • Milch und Milcherzeugnisse
  • Fleisch- u. Wurstwaren, Fisch und Ei
  • Fette und Öle
  • Extras (wie beispielsweise Süßigkeiten usw.

Die praktische Umsetzung im Alltag

Kommen wir also nun zur praktischen Umsetzung der Kleinkinderernährung im Alltag anhand von zwei unterschiedlichen Beratungs-, bzw. Ernährungsmodellen. In meinen Beratungen greife ich auf zwei bekannte Modelle zurück. Während das optimiX-Modell versucht die wissenschaftlichen Erkenntnisse auf die jeweiligen Mahlzeiten im Alltag gezielt einzelnen zu vermitteln und für Eltern umzusetzen, so setzt die Ernährungspyramide als zweites Modell beim Tagesbedarf an.

Ernährungsmodell #1: optimiX vom FKE

Das Ernährungsmodell von optimiX wurde vom Forschungsdepartment Kinderernährung (kurz: FKE) in den 1960er-Jahren entwickelt. In diesem Modell wird ein Ernährungsplan für das erste Lebensjahr sowie die optimierte Mischkost für Kinder und Jugendliche angeboten und stetig weiterentwickelt. Seit dem Jahr 2017 ist die Universitätskinderklinik Bochum dafür verantwortlich. Ziel ist es, die Mahlzeiten im Alltag*  praktisch und gezielt einsetzen zu können und die wissenschaftlichen Fakten und Erkenntnisse darin zu integrieren.

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Der große Unterschied zur unten beschriebenen Ernährungspyramide liegt dabei im detaillierten Aufbau der einzelnen, täglichen Mahlzeiten. Egal ob Frühstück, Mittagessen, Abendessen oder auch Snacks, optimiX hat genaue Vorgaben zur Auswahl der Lebensmittel vorgegeben. Man spricht hier also von einer mahlzeitenbezogenen Empfehlung. Daneben gibt das Ernährungsmodell auch Grundregeln über die Mengenverhältnisse der möglichen Lebensmittel. Diese sind in den Farben grün, gelb und rot gekennzeichnet.

Während der grüne Bereich beispielsweise reichlich zu konsumierende Lebensmittel wie pflanzliche (Gemüse, Obst, Brei, Nudeln, Reis usw.) und Getränke (Mineralwasser, Tees, ungeschützte Getränke usw.) beinhaltet, so beinhaltet der gelbe Bereich die mäßigen tierischen Lebensmittel (Fleisch, Wurst usw.) und der rote Bereich die sparsam einzusetzenden Lebensmittel wie beispielsweise Öle, Fette und Süßigkeiten, also fett- u. zuckerhaltige Lebensmittel.

Ernährungsmodell #2: Die aid-Ernährungspyramide

Die aid-Ernährungspyramide beruht von den Grundlagen her auf dem Konzept von optimiX, bietet jedoch ein etwas Alltags tauglicheres Ernährungsmodell. Sie ist für alle Altersstufen geeignet, kann bequemer in den Familienalltag und das gemeinsame Essen integriert werden und gibt zudem einfache einzuhaltende Portionsgrößen vor. Als Orientierungshilfe in der Pyramide gilt das bekannte Ampelprinzip.

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Die Lebensmittel im grünen Bereich haben stets Vorfahrt. Gemüse, Obst, Getreide, Kartoffeln, Brot usw. Sie sind relativ kalorienarm und haben dafür einen hohen Wert an Nährstoffen. Reichlich versteckte Fette können zum Beispiel Milchprodukte, Wurst oder Fleischwaren enthalten. Diese Lebensmittel aus dem gelben Bereich sind okay, sollten jedoch nur in Maßen konsumiert werden. Zum guten Schluss kommen die mit Vorsicht zu genießenden Lebensmitteln aus dem roten Bereich. Hierzu zählen ganz klar Süßigkeiten, Fast Food, zuckerhaltige Getränke und Co.

Schön an diesem Ernährungsmodell ist die Einfachheit der Umsetzung und das Kochen* . Würfel dienen dabei der Darstellung der Portionsanzahl. In Kombination mit dem Handmaß wird so die geeignete Menge für die jeweilige Person gezeigt. es ist also selbsterklärend, dass Kleinkinder eine kleinere Hand als Teenagern haben und so die Portionen quasi mitwachsen.

Mein Fazit zu den Ernährungsmodellen für Kleinkinder

Egal ob jung oder alt, die Ernährung sollte in deinem Leben eine entscheidende und hochrangige Rolle spielen. Sie sorgt nicht nur für unsere Gesundheit, sondern je nach Art der Ernährung, auch für den Verlust überschüssiger Pfunde, dem Aufbau von Muskulatur und sollte stets bedarfsgerecht ausgerichtet sein. Bei Säuglingen, Babys und Kleinkindern hat die bedarfsgerechte Ernährung jedoch nochmals eine ganz andere Rolle, denn sie ist ausschlaggebend für die Entwicklung und setzt maßgebend die Weichen für die spätere Nahrungsaufnahme.

Aus der Praxis und als Empfehlung würde ich immer die aid-Ernährungspyramide vorziehen, sie ist einfacher bei der Umsetzung im Alltag. Gerne darfst du mich jederzeit auch auf meiner Seite für die Ernährungsberatung für Säuglinge und Kleinkinder besuchen und kontaktieren.

Weitere Tipps, Infos und Know-how bekommst du im Ratgeber. Aktuelle Angebote findest du hier. Und natürlich lohnt sich auch ein Blick in die Bestseller Listen.

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